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Ich wollte immer schon mal an den Timmendorfer Strand. Für mein Leben eine Legende. Ich war einmal im Leben in eine grandiose Photographin, Jennifer, kurzverliebt, die gerne dorthin fuhr um zu frühstücken. Ich hatte sie im Pietzmoor kennengelernt, war zwei Mal in Hamburg zu Besuch bei ihr und einmal in Travemünde mit ihr zum Frühstücken. Sie erzählte dabei von Timmendorfer Strand.
20 Jahre später war ich dort.
Der Ort ist bemerkenswert.
Steril.
Pure Fassade.
Ein Ort, der gebaut wurde, damit dort Touristen wohnen, die es sich leisten wollen, 8,50 für eine Portion Pommes Frites oder 20 Euro für eine Currywurst oder 12 Euro für eine Zwiebelsuppe zu zahlen.
Reichtum macht manchmal auch unermeßlich dumm.
Ich bin noch nie in den Verdacht geraten, ein Freund der übergroßen Migration nach Deutschland zu sein: wenn ich in Hannover Hauptbahnhof wirklich kein einziges westeuropäisches Gesicht mehr sehe und nur noch brüllende Migranten um mich herum habe, fühle ich mich unwohl. Ich bin aufrichtig der Meinung, daß Menschen bitte dort bleiben sollen, wo sie geboren wurden.
Aber Timmendorf ist das genaue Gegenteil, mit dem ich mich auch nicht wohl fühle: in einer Woche habe ich genau 8 schwarze Menschen dort gesehen. Alle in einer Gruppe, offenbar die Quote an „Refugees welcome“, die dem Ort durch staatliche Repression zugwiesen wurde. Die Schwarzen waren laut, gewöhnlich… Etwas, was ich an diesem Ort schon fast vermisst hatte. Das waren für mich die einzigen authentisch wirkenden Menschen in diesem Ort, auch wenn das Leben mit Bezahlkarte dort sicherlich nicht leicht ist. Ein Cocktail und sie ist leer…
Immerhin: Ein Ort, an dem ich mein altes Petzval-Objektiv ausführen konnte...